Medizinisch geprüft von: Thomas Fischer (Apotheker). Dieser Artikel wurde nach medizinischen Standards geschrieben. InfoDieser Inhalt spiegelt den aktuellen, medizinischen Wissensstand wider. Alle Informationen sind sorgfältig recherchiert und am Ende des Artikels mit Quellen belegt. Unsere Artikel erfüllen einen hohen Qualitätsanspruch. Unser Ziel ist es, medizinische Fachthemen in verständlicher Sprache wiederzugeben.
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Haarausfall ist ein Thema, das nicht nur Männer betrifft. Damen und Herren sind gleichermaßen geschockt, wenn die Haare auf dem Kopf immer weniger werden. Ob genetische (ererbte) Gründe für den Haarverlust verantwortlich zu machen sind, oder die momentanen Lebensumstände, kann am besten ein Arzt herausfinden.
Sind die Ursachen für den Haarausfall erst einmal bekannt, können die unterschiedlichsten Therapieansätze für Linderung sorgen. Gibt es wirklich wirksame Mittel gegen Haarausfall? Wir machen den Test!
Gibt es wirksame Hausmittel gegen Haarausfall?
Es gibt zahlreiche Hausmittel, die traditionell gegen Haarausfall wirken und diesem sogar vorbeugen sollen. Das Vorteil von den bekannten Hausmitteln liegt darin, dass sie mit keinem anderem Therapieansatz in Wechselwirkung stehen.
Wer sich für altbekannte Hausmittel gegen Haarausfall entscheidet, geht somit keinerlei Risiken ein. Folgende traditionelle Hausmittel gegen Haarausfall sind verbreitet und bekannt:
- Sud, Tinkturen und Nahrungsergänzung aus Brennnessel
- Omega 3 und 6 Fettsäuren
- Koffein in Haarpflege
- Massage der Kopfhaut
- vitamin - B - reiche Kost
- Entspannung und viel Schlaf
- Pflegeprodukte mit Birkenwasser
- Haarmasken aus Eiern und hochwertigen Ölen
- Haarspülungen mit Bier oder verdünntem Apfelessig
- Bockshornklee in der Nahrung
- Haar- und Kopfhautpflege mit Aloe Vera
Zahlreiche Menschen benutzen eine Vielzahl von Pflege- und Stylingprodukten, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut auf Dauer zerstören. Spülungen mit Apfelessigwasser können einen Ausgleich bieten und den Säureschutzmantel wieder aufbauen. Im Gegensatz zu anderen Essigsorten ist Apfelessig basisch und daher in der Lage, den normalen Säure- / Basenhaushalt der Haut, wieder aufzubauen.
Stress kann im Körper die unterschiedlichsten Krankheiten auslösen. Er ist zudem häufig eine der Ursachen, die für Haarausfall verantwortlich gemacht werden. Stress tritt häufig in Kombination mit einseitiger Ernährung auf, weil Menschen, die beruflich oder privat stark eingebunden sind, keine Zeit finden, sich frische Mahlzeiten zuzubereiten. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite „Verschiedene Ursachen für männlichen Haarverlust“.
Da zumeist nicht nur eine Ursache für den Haarausfall verantwortlich ist, sondern eine ganze „Kettenreaktion“, werden auf der anderen Seite oft einige der bekannten Hausmittel miteinander verwendet, damit eine Besserung des Haarausfalls erkennbar werden kann.
Die bekannten Hausmittel können bei stressbedingtem Haarausfall hin und wieder Erfolge zeigen, weniger bei erblich, genetisch bedingtem Haarausfall, wenn es zu Hormonschwankungen kommt. Die natürlichen Hausmittel sind allerdings durchaus in der Lage, einen ärztlich angeratenen Therapieansatz zu unterstützen, damit ein beginnender Haarausfall möglichst zeitnah gestoppt werden kann.
Schon gewusst?
Pillen, Shampoos und Haarwasser - Wundermittel bei Haarausfall bei Mann?
Im Handel finden sich zahlreiche Pflegemittel, die einen Haarausfall stoppen sollen. Zahlreiche Hersteller, die ihre Produkte über Drogerien oder Apotheken vertreiben, greifen bei der Zusammensetzung häufig auf altbekannte, traditionelle Hausmittel zurück. Birkenwasser und Brennnessel spielen dabei eine genauso wichtige Rolle, wie Koffein.
Koffein wird als Haarpflegemittel gegen Haarausfall Shampoos, Pflegespülungen und Tinkturen zugefügt. Die Wirksamkeit von Koffein gegen Haarausfall konnte wissenschaftlich bewiesen werden. Es ist in der Lage, die Durchblutung der Kopfhaut zu steigern, wodurch die natürliche Tätigkeit der Haarwurzeln (Follikel) unterstützt und gestärkt wird.
Zink, Kieselsäure und Biotin gehören zu den Spurenelementen und Vitaminen, die als Nahrungsergänzungsmittel im Handel angeboten werden, wenn ein Haarausfall gemindert werden soll. Bei diesen Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich nicht um Wundermittel, sondern um Vitamine und Spurenelemente, die der Organismus dringend benötigt, wenn er regelrecht funktionieren soll.
Vitamine und Spurenelemente sind wichtige Hilfsmittel, damit der Stoffwechsel und die Hormonbildung im Organismus funktionieren kann. Tritt eine Mangelernährung ein, werden zahlreiche Abläufe im Körper gestört, wodurch sich ein Haarausfall ergeben kann.
Welche Wirkstoffe hilft nachweislich bei Haarausfall?
Die Wirkstoffe Finasterid (Handelsname: Propecia) und Minoxidil können allein, aber auch in Kombination verwendet werden. Weitere Informationen zu Minoxidil erhalten Sie auf unseren Seiten „Minoxidil Vorher & Nachher: Minoxidil Erfolge“ und „Minoxidil Erfahrungen: Wie wird Minoxidil bewertet?„.
Beide Wirkstoffe helfen nachweislich bei einem hormonell bedingten Haarausfall (weitere Informationen finden Sie auf unseren Seiten „Finasterid Erfahrungen: Wie wird Finasterid bewertet?“ und „Propecia Erfahrungen: Erfahrungsberichte mit Propecia„). Da Finasterid verschreibungspflichtig ist, sollte die Therapie gegen Haarausfall mit einem oder beiden Wirkstoffen im besten Fall ärztlich begleitet werden.
Beide Wirkstoffe wirken dem Haarausfall entgegen (s. auch Androgenetische Alopezie bei Männern), allerdings wachsen keine Haare mehr nach, die bereits ausgefallen sind. Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass die Therapie mit Finasterid und Minoxidil frühzeitig begonnen wird, bevor ein Großteil der Haare bereits ausgefallen sind.
Das frei verkäufliche Minoxidil kann sowohl von Männern, wie von Frauen verwendet werden. Das verschreibungspflichtige Finasterid wurde eigentlich zur Behandlung von gutartigen Prostata Vergrößerungen entwickelt. Es wirkt hormonell auf den Organismus von Männern und ist daher für die Verwendung von Frauen gegen Haarausfall ungeeignet.
Wer unter hormonell bedingten Haarausfall leidet und diesen erfolgreich mit Finasterid und / oder Minoxidil stoppt, muss das / die Mittel stetig verwenden, da der Haarausfall wieder weiter fortschreitet, wenn die Therapie gestoppt oder unterbrochen wird.
Beide Wirkstoffe können unangenehme Nebenwirkungen haben, wie Jucken der Kopfhaut, vermehrte Gesichtsbehaarung, Depressionen oder Potenzstörungen. Einen Teil der Nebenwirkungen können Ärzte ebenfalls therapeutisch behandeln (Nebenwirkungen von Finasterid).
Die Wirkung von Finasterid gegen Haarausfall konnte mithilfe einer US-amerikanischen Studie belegt werden, die über 5 Jahre andauerte. Ca. 52 Prozent der männlichen Teilnehmer konnten sich über nachwachsende Haare freuen. Zuvor litten sie unter einem Haarausfall, der als leicht bis mittelstark beschrieben werden kann.
Bei weiteren 46 Prozent der Probanden konnte der Haarausfall während der Studiendauer gestoppt werden. Als die Studie beendet war, teilten 45 Prozent der Teilnehmer mit, dass für sie das Studienergebnis zufriedenstellend war (Post-Finasterid-Syndrom: Was passiert nach Absetzen von Finasterid?).
Was tun gegen Haarausfall? Expertentipps bei Haarausfall
Die meisten Experten raten, bei einem beginnenden Haarausfall direkt einen Arzt, aufzusuchen. Dieser kann dann analysieren, welche Ursachen für einen beginnenden Haarausfall verantwortlich sind. Nicht selten handelt es sich um:
- Allergien
- Überempfindlichkeiten
- Vergiftungen
die bisher unerkannt waren. Hierbei kann es sich um Kontaminationen im Freizeitbereich oder bei der Arbeit handeln. Haare lassen sich in einem medizinischen Labor untersuchen. Nicht selten finden sich bei der genauen Untersuchung Hinweise auf die Ursache.
Liegt eine genetische Veranlagung zu Haarausfall vor, liegen die meisten Ursachen im hormonellen Bereich. Diese lassen sich durch die Einnahme oder Verwendung von Finasterid oder Minoxidil in vielen Fällen ausgleichen.
Da es sich bei Finasterid um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, ist der Besuch bei einem Facharzt, wie z. B. einem Hautarzt, unerlässlich. Minoxidil ist nicht verschreibungspflichtig. Es wird frei verkauft, dennoch ist vor dem Kauf ein Besuch bei einem Dermatologen angeraten, damit dieser eine Voruntersuchung durchführen kann, damit später leichter feststellbar ist, ob eine Wirkung durch die Verwendung von Minoxidil erkennbar ist.
Das bereits oben empfohlene Patiententagebuch ist nicht nur ab Beginn eines Haarausfalls wichtig, sondern ebenfalls während einer Therapie. Aufgrund der Aufzeichnungen der Patienten lassen sich sowohl Therapieerfolge, wie ausbleibende Erfolge am einfachsten nachvollziehen. Aufgrund der aufgelisteten Tagesabläufe lassen sich im Laufe einer ärztlichen Therapiebegleitung immer wieder neue Ansätze finden, die sich auf die persönlichen Lebensgewohnheiten und Ernährungsgewohnheiten beziehen.
Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass alle erdenklichen Kleinigkeiten erwähnt werden. Die chemischen Stoffe, die im beruflichen Umfeld zu finden sind, wie die Art und Weise der Haarpflege, die körperliche und psychische Verfassung.
Quellen
- An open, randomized, comparative study of oral finasteride and 5% topical minoxidil in male androgenetic alopecia. Acra E et al; Dermatology. 2004;209(2):117-25. URL: ncbi.nlm.nih.gov
- Evaluation of efficacy and safety of finasteride 1 mg in 3177 Japanese men with androgenetic alopecia. Sato A. et al; J Dermatol. 2012 Jan;39(1):27-32. URL: ncbi.nlm.nih.gov
- Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. URL: pharmazeutische-zeitung.de
- Leyden, James u.a. Finasteride in the treatment of men with frontal male pattern hair loss. Journal of the American Academy of Dermatology Vol. 40, 06/1999. Elsevier Inc.
- Mysore, Venkataram. Finasteride and sexual side effects. Indian Dermatology Online Journal, 01/2012. Wolters Kluwer. URL: ncbi.nlm.nih.gov
- Kaufman, Keith u.a. Finasteride in the treatment of men with androgenetic alopecia. Journal of the American Academy of Dermatology Vol. 39, 10/1998. Elsevier Inc.
- Männlicher Haarausfall: Bringt Finasterid die Haarpracht zurück? Deutscher Apotheker Verlag. URL: deutsche-apotheker-zeitung.de