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80 Prozent aller Männer leiden im Laufe des Lebens unter Haarausfall. Dabei wünschen sich viele Herren möglichst lange eine volle Haarpracht, denn Geheimratsecken oder gar eine Glatze lassen sie älter wirken.

Ein Wirkstoff verspricht den Haarverlust zu stoppen: Finasterid. Doch die Einnahme der Substanz verursacht manchmal erhebliche Nebenwirkungen wie Potenzprobleme und Stimmungsschwankungen (s. auch Nebenwirkungen von Finasterid).

In einigen Fällen lassen diese Nebeneffekte selbst nicht nach, nachdem das Medikament abgesetzt wird. Experten sprechen dann vom Post-Finasterid-Syndrom (PFS). Wenn Erektionsstörungen die Lebensqualität einschränken, können Potenzmittel helfen, die Erektion wiederherzustellen. Dieser Artikel liefert einen Überblick über die Situation und die möglichen Optionen.

Impotenz (erektile Dysfunktion) als Nebenwirkung von Finasterid

Der Wirkstoff Finasterid, ein 5-Alpha-Reduktasehemmer, soll gegen Frühstadien der sogenannten androgenetischen Alopezie (AGA) bei Männern helfen. Gemeint ist damit der erbliche, hormonell bedingte Haarausfall, von dem sehr viele Männer betroffen sind. Kahle Stellen an der Stirn und am Hinterkopf sind das typische Erscheinungsbild.

Das Original-Medikament wird in Deutschland unter dem Namen Propecia vertrieben. Es gibt aber auch Generika mit demselben Wirkstoff, darunter Finapil und Finasterid-ratiopharm.

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Um den Haarverlust zu stoppen, hemmt Finasterid die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT). DHT bewirkt bei entsprechender genetischer Disposition eine Abnahme der Kopfbehaarung. Im Zuge dessen werden Testosteron- FSH- und LH-Spiegel verändert (s. auch Finasterid Wirkung – Wie schnell wirkt Finasterid nach Einnahme?).

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Damit Finasterid den glatzenbildenden Prozess aufhält, muss es rechtzeitig verschrieben werden. Das bedeutet noch am Anfang, wenn das Haar anfängt auszufallen. Bei vielen Männern ist das bereits mit Mitte 20 der Fall.

Ist der glatzenbildende Prozess bereits vorangeschritten, kann das Mittel das ausgefallene Haar nicht wiederbringen und nur noch erhalten, was vorhanden ist. Damit ist Finasterid auf eine Langzeiteinnahme ausgelegt. Nach Abbruch der Behandlung dauert es etwa sechs Monate bis der Haarausfall wieder anfängt.

Doch diese kontinuierliche Anwendung kann erhebliche Nebenwirkungen haben. Zu den häufig auftretenden Nebenwirkungen gehören:

Als häufig gelten Nebenwirkungen, wenn sie mindestens 1/100 Patienten aber weniger als 1/10 Patienten betreffen (>= 1/100 bis < 1/10).

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt zudem vor:

Sexueller Dysfunktion (erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörung und verminderte Libido)

Laut BfArM liegen einzelne Fallberichte von Patienten vor, bei denen die sexuelle Dysfunktion auch nach Absetzen des Medikaments länger als 10 Jahre fortbesteht.

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Stimmungsänderungen (depressive Verstimmung, Depression und Suizidgedanken)

Auf Anraten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wird auch Angst als Nebenwirkung von Finasterid geführt.

Beim Post-Finasterid-Syndrom (PFS) können neben Impotenz eine Vielzahl an Nebenwirkungen auftreten, die nicht nur das Sexualleben betreffen. Insgesamt werden über 25 unterschiedliche Symptome mit PFS in Verbindung gebracht.

Die möglichen Nebenwirkungen wie Stimmungsänderungen und Impotenz sind also heftig und können beständig sein. Weil alle Finasterid-Präparate verschreibungspflichtig sind, müssen Ärzte ihre Patienten über die möglichen Nebenwirkungen aufklären und eine persönliche Kosten-Nutzen-Kalkulation anregen.

Einige Betroffene in Deutschland klagen dennoch derzeit gegen Hersteller des Medikaments. In den Vereinigten Staaten von Amerika sind bereits 1400 durch Finasterid geschädigte Kläger gegen Pharmaunternehmen vorgegangen.

Studie: 1.4 Prozent haben dauerhafte Potenzstörungen

Wie häufig es zu einer dauerhaften sexuellen Dysfunktion bei der Einnahme von Finasterid (oder Dutasterid, einem ähnlich wirkenden Mittel – weitere Informationen hierzu “Avodart (Dutasterid) kaufen: Wirkung, Preis & Erfahrungen”) kommt, haben Wissenschaftler der Northwestern University Feinberg School of Medicine (Chicago, USA) im Jahr 2017 erforscht.

Das Forscher-Team um Steven Belknap hat fast 12.000 Männer dafür untersucht, die vorher keine sexuellen Probleme hatten. Die Wissenschaftler schauten sich auch die weitere Gesundheit der Probanden an und verglichen die Daten mit denen von Männern, die keine Haarwuchspillen eingenommen hatten. 

Zudem wurde eine kurze Einnahmezeit von Finasterid mit einer Langzeiteinnahme verglichen. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin „PeerJ“ erschienen.

Impotenz, fanden die Forscher, kam nicht selten als Nebenwirkung vor. Pro 17 Männer, die Haarwuchspillen mit Finasterid einnahmen, gab es einen zusätzlichen Fall von Impotenz. In der Vergleichsgruppe, die keine Medikamente mit Finasterid oder Dutasterid einnahm, kam kein zusätzlicher Fall von Impotenz vor.

Sogar bei jüngeren Männern bis maximal 42 Jahre, denen vergleichsweise eine geringere Dosierung Finasterid verschrieben wurde, kam pro 31 Männer ein zusätzlicher Fall von Impotenz im Vergleich zur Vergleichsgruppe vor.

Bei den meisten Probanden verschwanden die Nebenwirkungen, nachdem das Medikament abgesetzt wurde. Allerdings nicht bei allen. Aus der Gruppe der Probanden hatten 1,4 Prozent der Männer (entspricht 167 von 11.909) noch jahrelang Probleme. Durchschnittlich hielten die Nebenwirkungen 1348 Tage lang, umgerechnet sind das dreieinhalb Jahre.

Einschub: Wie oben bereits erwähnt, liegen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte inzwischen aber auch Berichte von Betroffenen vor, die länger als 10 Jahre nach dem Absetzen des Medikaments unter den Nebenwirkungen leiden.

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Weitere Studien zur Impotenz als Finasterid-Nebenwirkung

Eine frühere Langzeit-Beobachtungsstudie der Boston University School of Public Health kommt zum Schluss, dass ein erhöhtes Risiko für eine sexuelle Dysfunktion bei der Einnahme von Finasterid nicht vorliegt.

Das Forscher-Team um Katrina Wilcox Hagberg hat zwischen den Jahren 1992 und 2011 über 12.000 Männer untersucht, die Finasterid mit einer Dosis von 1 mg pro Tag gegen Haarausfall einnahmen.

Zusätzlich wurden die Daten von Patienten untersucht, die eine andere Dosis von Finasterid aufgrund von benigner Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung) einnahmen (weitere Informationen hierzu: Finasterid 5mg kaufen: Definition, Preis & Erfahrungen). Insgesamt wurden mehr als 84.000 Männer in die Langzeitstudie aufgenommen.

Bei der Gruppe der Haarausfall-Patienten (12.346 Männer) fanden die Wissenschaftler keine Belege für ein erhöhtes Risiko für Erektionsstörungen. Die Ergebnisse sind im British Medical Journal veröffentlicht.

Trotz der Ergebnisse, insgesamt bleibt die Unsicherheit bei potenziellen Patienten aber auch bei Medizinern weiterhin bestehen. Neuere Studien sind vonnöten.

Potenzmittel (PDE-5-Hemmer) können Erektion wiederherstellen

Sexuelle Funktionsstörungen wie Libido- oder Erektionsstörungen mindern die Lebensqualität für viele Männer. Sie wünschen sich, ihr Sexualleben ohne solche Einschränkungen ausleben zu können.

Die nachlassende Libido – also das sexuelle Verlangen – kann die Folge von Erektionsstörungen oder vermindertem Ejakulatvolumen sein. Um das vermeintliche Versagen im Bett nicht offen zu legen, vermeidet man (oder Mann) unbewusst sexuelle Situationen. Das fühlt sich mitunter wie verminderte Libido oder keine Lust auf Sex an.

Werden die zugrunde liegenden sexuellen Funktionsstörungen behandelt, steigt auch wieder die Libido. Potenzmittel können dabei helfen, Erektionsstörungen zu beseitigen und die Erektion wiederherzustellen.

Viagra ist wohl der weltweit bekannteste Name von Potenzmitteln. In Deutschland sind aber mehrere Phosphodiesterase-5-Hemmer (kurz: PDE-5-Hemmer) zugelassen, die bei einer erektilen Dysfunktion helfen. Etwa Sildenafil, das im Jahr 1998 auf den Markt kam. Auch die Präparate Tadalafil, Vardenafil und Avanafil helfen beim Erreichen und Halten der Erektion.

Die Potenzmittel Sildenafil, Vardenafil und Avanafil werden bei Bedarf eingenommen. Ihre Wirkung tritt nach etwa 15 bis 60 Minuten ein. Sildenafil und Vardenafil sollten nicht mit fettreichem Essen eingenommen werden, weil das den Wirkungseintritt verzögert.

Der Effekt der Medikamente hält zwischen vier und zwölf Stunden an. In dieser Zeit kann das Sexualleben ausgelebt werden. Sie sind nicht als Dauertherapie konzipiert.

Im Gegensatz zu Tadalafil. Tadalafil kann auch als Dauermedikation eingenommen werden (s. auch Cialis (Tadalafil) zur Linderung einer vergrößerten Prostata). Eine Tablette pro Tag beseitigt Erektionsstörungen rund um die Uhr. Nach der Einnahme der Tablette dauert es etwa 30 Minuten bis die Wirkung einsetzt. Der Effekt hält bei der einmaligen Einnahme zwischen 24 und 36 Stunden.

Quellen

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  1. Feldman HA1, Goldstein I, Hatzichristou DG, Krane RJ, McKinlay JB.: Impotence and its medical and psychosocial correlates: results of the Massachusetts Male Aging Study. In: National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine. URL: ncbi.nlm.nih.gov, abgerufen am 5. Juni, 2018.
  2. One Patient out of four with newly diagnosed erectile dysfunction is a young man. Paolo Capogrosso MD et al (2013). URL: onlinelibrary.wiley.com, abgerufen am 5. Juni, 2018.
  3. Stief CG, Hartmann U, Höfner K, Jonas U: Erektile Dysfunktion und Therapie. Berlin: Springer-Verlag, 1997.
  4. Erektile Dysfunktion (Potenzstörung, Erektionsstörung, Impotenz). In: Apotheken-Umschau. URL: apotheken-umschau.de, abgerufen am 5. Juni, 2018.
  5. Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion). Herausgeber: Deutscher Verlag für Gesundheitsinformation GmbH. URL: urology-guide.com, abgerufen am 5. Juni, 2018.
  6. Herbert Sperling, Uwe Hartmann, Wolfgang Weidner, Christian Georg Stief: Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Herausgeber: Deutscher Ärzteverlag GmbH: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 102, Heft 23. URL: www.aerzteblatt.de, abgerufen am 5. Juni, 2018.
  7. Montorsi F, Deho F, Salonia A, Cestari a, Guazzoni G, Rigatti P, Stief CG: Pharmacological management of erectile dysfunction. BJU Int 2003; 91: 446–454.