
Medizinisch geprüft von: Thomas Fischer (Apotheker). Dieser Artikel wurde nach medizinischen Standards geschrieben. InfoDieser Inhalt spiegelt den aktuellen, medizinischen Wissensstand wider. Alle Informationen sind sorgfältig recherchiert und am Ende des Artikels mit Quellen belegt. Unsere Artikel erfüllen einen hohen Qualitätsanspruch. Unser Ziel ist es, medizinische Fachthemen in verständlicher Sprache wiederzugeben.

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Hinter der medizinischen Bezeichnung Dihydrotestosteron verbirgt sich ein Hormon, das der Körper selbst produziert. Es handelt sich um ein männliches Sexualhormon, das als Prohormon des Testosterons im Körper vorhanden ist. Das Hormon hat verschiedene Auswirkungen auf die Körperfunktionen. Liegt es in einem Übermaß vor, kann es das Wachstum der Prostata beschleunigen.
Haarausfall beim Mann kann hormonbedingt sein
Für Männer, die unter einem starken Haarausfall leiden, ist es empfehlenswert, den Hormonstatus überprüfen zu lassen. Nicht selten ist eine geringe oder eine zu hohe Hormonkonzentration für den Ausfall der Haare ursächlich. Es gilt als erwiesen, dass das Hormon Dihydrotestosteron mit dem Haarausfall in einem engen Zusammenhang stehen kann. Somit ist es möglich, durch die Erhöhung der Konzentration dieses körpereigenen Hormons das Haarwachstum positiv zu beeinflussen.
Schon gewusst?
Was ist Dihydrotestosteron?
Dihydrotestosteron ist Bezeichnung für ein Sexualhormon, das in der vollständigen Umschreibung 5a-Dihydrotestosteron heißt. Es handelt sich um einen Metabolit, also um ein Zwischenhormon des männlichen Sexualhormons Testosteron. Somit zählt das Hormon zu den Androgynen. Dies ist die Bezeichnung für die männlichen Sexualhormone, die der Körper selbstständig bildet.
Sexualhormone - Einteilung in Klassen
Im Körper des Mannes, aber auch der Frau gibt es verschiedene Sexualhormone. Diese beeinflussen nicht nur die sexuelle Lust und Aktivität. Sie haben Einfluss auf die Zeugung und auf weitere wichtige Prozesse im Körper. Beim Mann gehört der Haarwuchs zu diesen Prozessen. Dihydrotestosteron ist ein Sexualhormon, das in die Klasse der C-19-Seriode gehört.
Der Zusammenhang zwischen der DHT-Konzentration und dem Haarausfall beim Mann
Ein Haarausfall beim Mann kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben (s. auch Verschiedene Ursachen für männlichen Haarverlust). Die Einnahme von Medikamenten oder eine falsche Ernährung kann Haarausfall ebenso begünstigen wie verschiedene erbliche Komponenten. Die Hormonkonzentration spielt ebenfalls eine Rolle. So ist es möglich, durch die Veränderung der Hormonkonzentration den Haarausfall zu therapieren.

Bildung von DHT
Der Körper ist eigenständig in der Lage. DHT zu bilden. Dafür ist ein Enzym erforderlich. Das Enzym trägt den Namen Enzyms 5a-Reduktase. Es kann aus dem Sexualhormon Testosteron Dihydrotestosteron im Körper herstellen.
Welche negativen Auswirkungen hat eine erhöhte DHT-Konzentration?
Ein gesunder Körper regelt die Hormonproduktion selbstständig. Somit ist eine Zufuhr oder Anpassung von Hormonen in der Regel nicht notwendig. Es gibt Männer, die sich von einer hohen Konzentration einiger Sexualhormone verschiedene Vorteile versprechen. Aus diesem Grund führen sie synthetische Hormone zu. Dies kann aber nicht nur zu dem gewünschten positiven Effekt führen. Auch negative Auswirkungen sind möglich.
Normale DHT-Konzentration im Körper des Mannes
Die normale Konzentration des Hormons Dihydrotestosteron orientiert sich am Testosteron-Spiegel. Je mehr Testosteron im Körper des Mannes ist, desto höher ist die DHT-Produktion. Dies liegt daran, dass der Körper die DHT-Konzentration selbstständig in Höhe von 10 % des Testosteronspiegels aufrechterhält.
Was eine hohe DHT-Konzentration bewirken kann
Ist die DHT-Konzentration im Körper des Mannes zu hoch, kann dies zu verschiedenen Erkrankungen oder Symptomen führen. Anders herum betrachtet, können Erkrankungen für einen erhöhten Dihydrotestosteronspiegel verantwortlich sein.
Im Zusammenhang mit einer erhöhten DHT-Konzentration sind folgende Erkrankungen und Symptome bekannt:
- PCO-Syndrom bei der Frau
- Hirsutismus, vermehrter Haarwuchs bevorzugt an Stellen, an denen es nicht gewünscht ist
- Pubertas praecox, vorzeitige Ausbildung von Geschlechtsmerkmalen vor dem achten Lebensjahr
- Tumoren an den Nebennierenrinden, an den Hoden, an den Eierstöcken
- angeborene Hyperplasie an den Nebennierenrinden
- erblich bedingter Haarausfall
Darüber hinaus kann eine sehr hohe Konzentration des Hormons zu einer vergrößerten Prostata führen. DHT steuert den Bartwuchs, die übrige Körperbehaarung und die Funktion der Talgdrüsen. Auf der anderen Seite kann das Hormon aber auch für eine Reduzierung der Körperbehaarung verantwortlich sein.
Wie verursacht Dihydrotestosteron Haarausfall bei Mann?
Die Konzentration von DHT im Körper des Mannes hat einen direkten Einfluss auf den Haarwuchs. Dies gilt im Übrigen auch für die Frau: Es gibt viele Frauen, die einen erhöhten Anteil männlicher Hormone in ihrem Blut haben. Diese Frauen kämpfen nicht selten mit einer starken Körperbehaarung, in der medizinischen Fachsprache Hirsutismus genannt. Ist die Konzentration des DHT zu hoch, kann es beim Mann zu Haarausfall kommen.
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DHT und Haarausfall - häufig eine erbliche Komponente
Es ist bekannt, dass Haarausfall viele verschiedene Ursachen haben kann. Eine dieser Ursachen ist die erbliche Komponente. Wenn Vater, Opa, Onkel und Bruder gleichermaßen unter Haarausfall leiden, ist diese erbliche Komponente sehr wahrscheinlich. Eine Option ist, dass der erblich bedingte Haarausfall (Androgenetische Alopezie bei Männern) eng mit der DHT-Konzentration in Zusammenhang steht.
Haarwurzeln - hohe Ansprüche an die Versorgung
Unter der Kopfhaut befinden sich Tausende Haarwurzeln. Die Anzahl ist von der Genetik des Menschen abhängig. So haben blonde Menschen feineres Haar und eine höhere Anzahl an Haarwurzeln als Rothaarige oder Brünette. Die Anzahl liegt zwischen 100.000 und 150.000. Jede dieser Haarwurzeln hat einen sehr hohen Anspruch an die Versorgung. Ist eine optimale Versorgung nicht gewährleistet, verkümmert die Haarwurzel.
Sie bringt zunächst dünnere Haare hervor. Irgendwann stellt sie die Produktion der Haare ein und stirbt ab. Dies erkennt der Betroffene an verschiedenen Faktoren. Zunächst sind die Haare sehr dünn. Sie wachsen nicht mehr oder sie fallen aus. Schließlich beginnt die Bildung einer Glatze. Das Phänomen verstärkt sich mit zunehmender Zeit.
So entsteht Haarausfall bei hoher Konzentration von Dihydrotestosteron
Eine sehr hohe Konzentration von Dihydrotestosteron führt dazu, dass sich der Lebenszyklus der Haarwurzel zunächst verkürzt. Es ist normal, dass Haare ausfallen. Es gilt die Faustregel, dass der Verlust von etwa 100 Haaren am Tag kein Problem darstellt. Dazu zählen jedoch auch die Haare, die beim Waschen, Kämmen und Bürsten verloren gehen.
Liegen erbliche Probleme oder ein zu hoher Hormonstatus vor, kann das Haar frühzeitig ausfallen. Gleichermaßen sind es sehr viele Haare, die von dem Ausfall betroffen sind. Die Haarwurzel kann die Haare nicht mehr halten. Sie verkümmern und wachsen nicht mehr. Dies äußert sich an einem dünnen Flaum, der sich auf dem Kopf befindet.
Im letzten Stadium kann die Haarwurzel gar keine Haare mehr hervorbringen. Nun gibt es keinen Flaum mehr, sondern es treten lichte Stellen hervor. Von allein lässt sich diese Entwicklung nicht mehr umkehren.
Tipp: Empfehlenswert ist es, einen Andrologen aufzusuchen. Es handelt sich um einen Facharzt für Nierenheilkunde oder Innere Medizin, der eine Zusatzqualifikation im Bereich Männergesundheit absolviert hat. Alternativ können auch Hautärzte einen Hormonstatus durchführen.
Diagnostik von DHT
Ein neu auftretender Haarausfall erfordert immer eine umfassende Diagnostik. Diese ist notwendig, da die Ursachen so vielschichtig sein können. Nur wenn die Ursache feststeht, ist eine Therapie überhaupt möglich.
Vorübergehender Haarausfall
Zunächst gilt es festzustellen, ob der Haarausfall dauerhafter oder vorübergehender Natur ist. Ein vorübergehender Haarausfall hängt in der Regel nicht mit einem veränderten DHT-Status zusammen.
Ursachen für den vorübergehenden Haarausfall können sein:
- Einnahme von Medikamenten
- Erkrankungen der Kopfhaut
- schlechte und einseitige Ernährung
- Stress und Kummer
- verschiedene Erkrankungen
Um diese Art des Haarausfalls zu beseitigen, gilt es, die Ursachen abzustellen. Dies ist nicht immer einfach. Eine vollständige Genesung lässt sich aber erreichen. Dies ist bei einem hormonell bedingten Haarausfall nicht so einfach. Es gibt aber Möglichkeiten, die Verkümmerung der Haarwurzeln zu stoppen (s. auch Haarausfall stoppen bei Männern). Voraussetzung ist jedoch, dass bekannt ist, welches Phänomen den Haarausfall verursacht.
Dauerhafter Haarausfall
Ein dauerhafter Haarausfall muss nicht zwingend eine erbliche Komponente haben. Die Veränderung des Hormonhaushaltes kann eine der Ursachen für einen dauerhaften Haarausfall sein. Es kommen aber auch Erbkrankheiten oder Stoffwechselerkrankungen infrage, die einen dauerhaften Haarausfall zur Folge haben. Mit einer differenzierten Diagnostik kann es gelingen, die tatsächliche Ursache herauszufinden.
Möglichkeit der Diagnose eines hohen Spiegels an Dihydrotestosteron
Eine hohe Konzentration von Dihydrotestosteron lässt sich durch einen Hormonstatus diagnostizieren. Dafür ist eine Blutuntersuchung erforderlich. Sollte die Erhöhung des DHT nachgewiesen sein, ist die Einleitung einer gezielten Therapie möglich. Dihydrotestosteron lässt sich auf natürlichem Weg oder durch die Zufuhr von Medikamenten blocken.
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DHT-Blocker: Natürliche Mittel und Medikamente
DHT-Blocker können helfen, die Konzentration von Dihydrotestosteron im Blut zu senken. Daher erklärt sich der Name. Im besten Fall gelingt es durch die Einnahme der DHT-Blocker, den Haarausfall zu stoppen. Zur Auswahl stehen natürliche Substanzen oder klassische Medikamente.
Natürliche DHT-Blocker
Es gibt eine Reihe natürlicher Wirkungsmittel, die als DHT-Blocker Anwendung finden können. Zu den wichtigsten Extrakten gehören:
- Schwarztee Extrakt
- Leinsamen
- Senfölglykoside
- Bockshornkleesamen
Die in den natürlichen Mitteln enthaltenen Substanzen sind in der Lage, den DHT-Spiegel zu senken und dauerhaft niedrig zu halten. Voraussetzung für den positiven Effekt ist jedoch die regelmäßige Einnahme.
Reichen die natürlichen pflanzlichen Wirkstoffe nicht aus, ist als Alternative die Einnahme von Medikamenten möglich, die sich auf den erblich bedingten Haarausfall positiv auswirken (s. auch Finasterid Dosierung, Einnahme und Anwendung).
Einnahme von Medikamenten
Als Alternative zu den natürlichen DHT-Blockern ist die Einnahme von Medikamenten möglich (Propecia und Finasterid 1mg / Propecia Generika). Bei der Auswahl des Medikaments ist darauf zu achten, dass sich die Wirkung direkt auf den DHT-Spiegel richtet (s. auch Finasterid Wirkung – Wie schnell wirkt Finasterid nach Einnahme?). Andernfalls ist eine gute therapeutische Wirkung nicht zu erwarten.

Es gibt mehrere Hersteller, die Medikamente zur Senkung des DHT-Spiegels entwickelt haben. In der Regel sind die Medikamente zulassungsfrei. Die Bestellung kann in der Apotheke oder online erfolgen. Die Medikamente gibt es wahlweise als Kapseln oder Tropfen (s. auch Tabletten gegen Haarausfall bei Männern im großen Test).
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Quellen
- Julianne Imperato-McGinley, Yuan-Shan Zhu: Androgens and male physiology—The syndrome of 5 alpha-reductase-2 deficiency. In: Molecular and Cellular Endocrinology. Band 19, Nr. 1, Dezember 2002, S. 51–59.
- Hey-Joo Kang, Julianne Imperato-McGinley, Yuan-Shan Zhu, Zev Rosenwaks: The effect of 5α-reductase-2 deficiency on human fertility. In: Fertility and sterility. Band 101, Nr. 2, Januar 2014, S. 310–316.
- Okeigwe I, Kuohung W (2014). „5-Alpha reductase deficiency: a 40-year retrospective review“. Curr Opin Endocrinol Diabetes Obes. 21 (6): 483–7.
- Grino PB, Griffin JE, Wilson JD (February 1990). „Testosterone at high concentrations interacts with the human androgen receptor similarly to dihydrotestosterone“. Endocrinology. 126 (2): 1165–72.
- Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. URL: pharmazeutische-zeitung.de