Medizinisch geprüft von: Thomas Fischer (Apotheker). Dieser Artikel wurde nach medizinischen Standards geschrieben. InfoDieser Inhalt spiegelt den aktuellen, medizinischen Wissensstand wider. Alle Informationen sind sorgfältig recherchiert und am Ende des Artikels mit Quellen belegt. Unsere Artikel erfüllen einen hohen Qualitätsanspruch. Unser Ziel ist es, medizinische Fachthemen in verständlicher Sprache wiederzugeben.
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Der Blick in den Spiegel zeigt, dass die Kopfhaut immer mehr durchscheint und das Haar immer dünner wird. Mit dem Haarverlust schwindet bei vielen Männern auch das Selbstbewusstsein. Fragen danach, warum das Haar ausfällt und was man(n) dagegen tun kann, führen Betroffene letztendlich zu einer ganzen Reihe an Antworten. Denn Haarausfall bei Männern kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Woher der Haarschwund rühren, wie man den Grund ermitteln und der Problematik präventiv vorbeugen kann, beleuchtet dieser Artikel ausführlich. Fakt ist: Kein Mann muss unter den Folgen von Haarschwund leiden.
Wichtig ist, dass man der Problematik im Anfangsstadium auf den Grund geht und nicht wartet, bis die Kopfhaut unter dem spärlich werdenden Haarwuchs durchschimmert.
Warum verlieren Männer plötzlich so viele Haare?
Ein ganz einfacher, für viele Kahlköpfigkeiten verantwortlicher Grund ist das männliche Sexualhormon Testosteron. In der Praxis zeigt sich, dass vor allem Männer mit einem hohen Testosteronspiegel vermehrt unter Haarschwund leiden und bereits frühzeitig über Geheimratsecken oder eine Tonsur klagen.
Je mehr Testosteron ausgeschüttet und in DHT (Dihydrotestosteron) umgewandelt wird, umso höher ist das Risiko der Glatzenbildung. Natürlich ist die androgyne Alopezie nicht der einzige Grund, der bei Männern für einen dünnen Haarwuchs sorgt.
Auch die Einnahme von Medikamenten, eine Grunderkrankung mit Haarschwund als Begleiterscheinung und hormonelle Störungen können das Haar ausdünnen und perspektivisch zur Kahlköpfigkeit führen. Wichtig: Der Verlust von 80 bis 100 Haaren pro Tag ist völlig normal und demnach kein Grund zur Besorgnis.
Fällt das Haar allerdings in größerer Menge aus, liegt auf der Kleidung, auf dem Kopfkissen und auf dem Fußboden, sollte man(n) sich sicherheitshalber für einen Termin beim Dermatologen anmelden und die Ursache erforschen lassen.
Schon gewusst?
Die häufigsten Gründe für Haarausfall beim Mann
Haarausfall kann auf vielerlei Gründen basieren. Dennoch gibt es einige Ursachen, die bei Männern besonders häufig auftreten und dementsprechend Beachtung finden sollten. Am häufigsten kommt es zu erblich bedingtem Haarschwund, der auch als androgyne Alopezie bezeichnet wird und von Kindheitsbeinen an in den Genen verankert ist.
Aber auch die Behandlung von Bluthochdruck oder anderen Erkrankungen, die häufiger bei Männern auftreten, können eine Ursache für den Haarschwund sein.
Viele Männer ernähren sich verhältnismäßig ungesund, was ebenfalls als Grund für dünner werdendes Haar und kahle Stellen auf der Kopfhaut in Frage kommt. Zu guter Letzt leiden Männer nicht selten an starkem Stress und damit an einer Ursache, die sich negativ auf den Haarwuchs auswirkt.
Erblich bedingter Haarausfall - Glatze durch einen hohen Testosteronspiegel
Ein hoher Testosteronspiegel steht für Männlichkeit und sorgt für die tiefe Stimme, eine maskuline Statur und ein hohes Selbstbewusstsein. Doch die Begleiterscheinungen der Maskulinität sind nicht zu unterschätzen. Denn Männer die viel Testosteron produzieren, leiden auch häufiger unter Haarausfall als ihre Geschlechtsgenossen, die einen ausgeglichenen Hormonspiegel aufweisen.
Wird viel Testosteron produziert und in DHT umgewandelt, kommt es zu kahlen Stellen im Bereich der Schläfen und auf dem Oberkopf. Allerdings können Männer diese Problematik nicht beeinflussen, da es sich um eine genetische Veranlagung und nicht um ein selbst erzeugtes Problem handelt.
Der hohe Testosteronspiegel in Kombination mit einer gesteigerten Sensibilität für das Umwandlungshormon DHT begünstigen die Kahlköpfigkeit bereits bei jungen Männern. Ob ein derartiges Problem vorliegt, lässt sich mit einem Blick in die „Ahnengalerie“ meist ohne längere Recherchen erkennen (s. auch Androgenetische Alopezie bei Männern).
Leiden der Vater, oder der Großvater bereits seit vielen Jahren an einem kahlen Haupt, kann der Sohn davon ausgehen, dass ihn das selbe Schicksal ereilt und dass er zu der Vielzahl von Männern gehört, die unter der androgynen Alopezie leiden. Gegen die Gene ist „kein Kraut gewachsen„.
Dennoch haben gefährdete Männer die Möglichkeit, frühzeitigem Haarausfall durch eine gesunde Ernährung und die Anregung der Durchblutung der Kopfhaut vorzubeugen. Ob ein hoher Testosteronspiegel vorliegt, lässt sich bei den meisten Betroffenen auch an der persönlichen Reizschwelle und damit am eigenen Aggressionspotenzial erkennen.
Medikamenteneinnahme mit unerwünschten Begleiterscheinungen
Fakt ist: Männer leiden deutlich häufiger an Herzerkrankungen und an Bluthochdruck. Doch gerade die Medikamente gegen diese Erkrankungen sind dafür bekannt, Haarschwund zu begünstigen und die Prozesse des Haarwachstums zu beeinflussen. Als sicheres Anzeichen für medikamentenbedingten Haarausfall ist der Zeitpunkt, zu dem die durchscheinende Kopfhaut zum ersten Mal bemerkt wird.
Liegt dieser Zeitpunkt zwischen drei Wochen und drei Monaten nach der Medikation, kann das Präparat zum Haarausfall geführt haben. Wenn es sich um eine vorübergehende Behandlung dreht, ist der Haarausfall in den meisten Fällen reversibel.
Bei Dauerbehandlungen lässt sich der Haarschwund nicht aufhalten, sofern man(n) nicht das Gespräch mit dem behandelnden Arzt sucht und eine Alternativmedikation in Erwägung zieht. Es gibt viele pharmazeutische Präparate, die zu vorübergehendem Haarausfall führen. Auch Medikamente gegen Grippe, Präparate zur Potenzsteigerung oder Zusatznahrung bei hoher sportlicher Aktivität können als Haarschwund als unerwünschte Nebenwirkung erzeugen.
Wer den Beipackzettel liest, weiß meist sehr schnell, warum das Haar ausfällt und welche Maßnahme der nächste Schritt ist. Bei vom Arzt verordneten Medikamenten gegen Bluthochdruck oder zur Vorbeugung von Herzinfarkten ist dringend von einem eigenständigen Absetzen abgeraten.
Ein Besuch beim behandelnden Arzt ist die einzig sinnvolle Lösung, da die Behandlung der Erkrankung im Fokus steht und keinesfalls eigenständig beendet werden darf.
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Mangelerscheinungen durch einseitige Ernährung
Fleisch enthält eine große Menge haarwuchsfördernder Proteine. Doch die rein fleischliche Ernährung, die von vielen Männern zelebriert wird, führt perspektivisch zu Mangelerscheinungen und einer Unterversorgung der Haarfollikel.
Nur Fleisch ist also keinesfalls eine Lösung und führt nicht dazu, dass die Haarwurzeln gestärkt werden und dass das Haar wächst. Wer sich abwechslungsreich ernährt und seinem Körper alle essenziellen Vitalstoffe zuführt, kann sein persönliches Risiko für Haarverlust senken und eine Kräftigung der Haarfollikel begünstigen.
Die Haarwurzeln benötigen Zink und Kalzium, das sowohl in tierischer, wie auch in pflanzlicher Form zugeführt werden sollte. Auch wenn das Herz für ein gutes Steak schlägt: Mit einem Blattsalat, mit Nüssen und Spinat schmeckt das Steak nicht nur besser, sondern sorgt auch für eine reichhaltige Versorgung der Kopfhaut mit Vitalstoffen.
Jedes Essen sollte aus einer Portion tierischer Proteine, sowie aus pflanzlichen Bestandteilen zubereitet werden. Da sich vor allem Rohkost und grünes Gemüse positiv auf den Haarwuchs auswirken, kann eine Ernährungsumstellung die optimale Maßnahme gegen Haarausfall sein. Vor allem Männer, die sich beruflich bedingt größtenteils von Fastfood ernähren, sind sehr häufig von Haarschwund betroffen.
Hier reicht es aus, die Ration an Fastfood zu reduzieren und einmal pro Tag eine gesunde Mahlzeit aus eigener Zubereitung oder vom Bio-Gastronom zu sich zu nehmen. Im Bedarfsfall kann ein Ernährungsberater Hilfestellung geben und zum Beispiel den perfekten Speiseplan für eine Woche aufstellen.
Stress verstärkt das Risiko für Haarausfall
Während Frauen meist über ihre Probleme reden, machen Männer schwierige Situationen in ihrem Leben mit sich selbst aus. Auch die berufliche Ausgangslage ist ein Grund dafür, warum Männer häufiger unter stressbedingtem Haarausfall leiden.
Je mehr Verantwortung auf den eigenen Schultern lastet, umso höher ist das Risiko, dass ein kleiner Fehler tiefgreifende Nachwirkungen mit sich bringt. Die hohe Verantwortung setzt unter Stress und ist ein häufiger Grund für männlichen Haarausfall.
Gerade Männer, die in Managerpositionen tätig sind oder die ein eigenes Unternehmen leiden, beklagen sich sehr häufig über die frühzeitige Entwicklung von Geheimratsecken, einer Tonsur oder dem im Stirnbereich zurückgehenden Haarwuchs. Das hat einen Grund, der sich ganz einfach finden und beheben lässt. Denn sobald der Stress reduziert und mehr Ruhe geschaffen wird, mindert sich der Haarschwund spürbar.
Stressbegünstigter Haarausfall ist bis zu einem gewissen Punkt umkehrbar. Wichtig ist eine frühzeitige Erkennung und die darauf basierende Handlung. Denn wenn das Haar erst einmal mitsamt der Wurzel ausfällt, kann nur eine Haartransplantation gegen die Kahlköpfigkeit helfen.
Doch allen stressgeplagten Männern sei gesagt, dass von den ersten Anzeichen von Haarschwund bis zur Glatze viel Zeit vergeht.
Mehr Ruhe im Job, die Auslagerung einiger Aufgaben und auch eine Verantwortungsübertragung in der Familie können dem Haarwuchs guttun und sich als hilfreiche Entscheidung erweisen. Wer über seine Probleme spricht, leistet einen positiven Beitrag für seine Gesundheit und schont sein Haar.
Bei welcher Krankheit fallen die Haare aus?
Haarausfall kann als Begleiterscheinung ganz unterschiedlicher Erkrankungen auftreten. In erster Instanz werden die meisten Männer bei Haarschwund an eine Krebserkrankung denken. Doch wer unter Krebs leidet, verliert sein Haar nicht in Folge der Erkrankung, sondern als Begleiterscheinung der Chemotherapie. Anders verhält es sich bei Fehlfunktionen der Schilddrüse. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse bringt den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht und gilt als häufigste Erkrankung, bei der die Haare binnen kurzer Zeit ausfallen.
Ebenso kann Haarschwund als postoperative Reaktion verschiedener Eingriffe auftreten. Infektionskrankheiten und Hautpilz führen ebenfalls zu Haarausfall. In den meisten Fällen verliert man(n) sein Haar nicht während, sondern in Folge der Erkrankung.
Was kann man tun gegen Haarausfall?
Der erste und wichtigste Schritt bei jedem Haarschwund ist eine ehrliche und konkrete Überprüfung der eigenen Lebensumstände. Hat sich der Stress in den letzten Wochen erhöht? Werden neue Medikamente eingenommen? Gibt es neben dem Haarausfall weitere Symptome, die früher nicht da waren und die auf einmal für eine Minderung der Lebensqualität sorgen?
Bei Haarschwund ist ein Besuch beim Dermatologen ratsam. Dieser kann mit Hilfe einer Kopfhautuntersuchung und einem Bluttest in Erfahrung bringen, woher der Haarschwund rührt. Von Selbstdiagnosen ist aufgrund der Ursachenvielfalt abgeraten.
Prophylaktisch kann jeder Mann etwas gegen das Risiko von Haarausfall tun, in dem er sich ausgewogen ernährt und sein körperliches, sowie sein seelisches Wohlbefinden im Blick behält. Bei leichtem Haarschwund kann die Zufuhr von Zusatzvitaminen helfen. Auch eine Eigenblutbehandlung kann den Haarwuchs stärken und Haarausfall effektiv vorbeugen.
Auf unseren Seiten „Haarwuchsmittel Test und Vergleich 2020“ und „Tabletten gegen Haarausfall bei Männern – Test 2020“ haben wir weitere Informationen zusammengestellt.
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Quellen
- Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. URL: pharmazeutische-zeitung.de
- A. Gupta, J. Carviel: Meta-analysis of efficacy of platelet-rich plasma therapy for androgenetic alopecia. In: Journal of Dermatological Treatment. Volume 28, Issue 1, Mai 2016, S. 55–58.
- R. M. Trüeb, M. F. Dias: Alopecia Areata: a Comprehensive Review of Pathogenesis and Management. In: Clinical reviews in allergy & immunology. Band 54, Nummer 1, Februar 2018, S. 68–87.
- Hanneken S., Ritzmann S., Nöthen M.M., Kruse R. Androgenetische Alopezie. In: Der Hautarzt, 54 (8).
- Zusammenfassung zu Wolfgang Raab: Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis. Springer, Berlin/ Heidelberg 2012, Kap. Alopecia areata.
- Ronald Henss: Social perceptions of male pattern baldness. A Review. In: Dermatology + Psychosomatics. 2, 2001, S. 63–71.